Ciao ragazzi!
Mi chiamo Enzo… Halt. Nein. Ich bin ja jetzt in Deutschland und mein
Name ist auch nicht mehr Enzo, sondern Django. Aber das ist in Ordnung,
denn solange ich ein Leckerli bekomme, wenn man mich ruft, ist alles in
Ordnung.
Nein, keine Sorge: Man muss mich noch nicht kennen. Dafür werde ich in
Zukunft keinen Zentimeter mehr von Frauchens Seite weichen. Sie hat
immer was Leckeres in der Tasche, das habe ich schon festgestellt.
Woher ich komme? Aus Italien – Dort lebte ich 2 Jahre in einer kleinen
Siedlung. Ach, war es schön da! Die Kinder liebten mich und ich liebte
sie. Obwohl jemand versucht hat, meine Ohren zu kupieren (das tat ganz
schön weh!), bin ich ein ganz braver Hund. Menschen machen mir keine
Angst, denn immerhin füttern sie mich.
Eines Tages kamen dann böse Männer und steckten mich in einen Käfig mit
anderen Hunden. Das mochte ich gar nicht. Plötzlich durfte ich nicht
mehr mit den Kindern spielen, dabei liebte ich sie so sehr! Außerdem
stank es dort fürchterlich und die Menschen waren nicht mehr so nett,
wie ich es von ihnen gewohnt war.
Zum Glück kam schon nach wenigen Tagen eine Frau vorbei und rettete mich.
Sie war sehr nett zu mir und ich war so dankbar, dass ich endlich wieder
gestreichelt wurde! Sie nahm mich mit in das Refugium der Streunerfreunde Pompei. Dort war es toll! Streichelnde Hände, andere Hunde.
Gestern dann war plötzlich alles vorbei. Ich merkte schon am Verhalten
der Menschen, das etwas nicht stimmte. Zur Sicherheit markierte ich das
Refugium noch einmal als mein Revier. Damit jeder Hund weiß, dass ich –
Django – dort gelebt habe.
Jetzt ist das nicht mehr so, glaube ich. Ich bin mir noch gar nicht
sicher, was eigentlich mit mir geschehen ist. Zuerst bekam ich eine
Spritze, dann wurde ich plötzlich ganz müde. Als ich wieder aufwachte,
steckte ich mit meiner Freundin Tina in einer Kiste und um uns herum war
es ganz komisch – Kein Mensch weit und breit!
Ach
war ich froh, als ich endlich wieder Menschen sah! Obwohl ich noch in
der Kiste steckte, war ich unglaublich aufgeregt. Das war auch der
Moment, in dem ich Frauchen und Herrchen das erste Mal erblickte.
Frauchen war ganz komisch, sie weinte.
Ich wusste gleich, dass ich ab sofort zu ihr gehöre, deswegen machte es
mich sehr traurig, sie so zu sehen. Als ich aus dem Käfig durfte,
stürmte ich sofort zu ihr. Sie nahm mich in den Arm, streichelte mich,
hatte mich lieb … Ach, fühlte sich das toll an!
Auch Herrchen mochte ich gleich sehr gerne, obwohl er ständig so einen
komischen schwarzen Kasten vor dem Gesicht hatte. Frauchen nannte diesen
Kasten “Kamera”.
Ich verabschiedete mich ausgiebig von den anderen Hunden und dann ging
es los. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht einmal aufs Klo gehen
konnte!
Das war anstrengend. Und dann musste ich auch noch in so ein komisches
Metallding einsteigen. Autos kenne ich ja, die machen mir nicht so eine
Angst. In dem Metallding waren viele andere Menschen, die mich teilweise
gar nicht beachteten. Wie ungewohnt!
Schaut euch nur mein Frauchen an: Wie sie strahlt! Ich glaube, das liegt an mir. Nein: Ich WEIß es!
Ich bin ja auch ein schöner Hund! Und in dem Metallding habe ich mich gut benommen. Zurückgelassen habe ich gar nichts.
Als wir dann endlich in meiner neuen Wohnung ankamen, war ich völlig
durch den Wind. Erstmal gab es Futter – So lecker! Dann sah ich mich um:
Das gehört jetzt alles mir? Der Balkon? Das Spielzeug? Der Trinknapf?
Sogar das bequeme Kissen?
Zuerst habe ich mich nicht getraut, es als Bett zu benutzen, aber als
Herrchen mich gepackt und drauf gesetzt hat, habe ich mich sofort
hingelegt. Hach, war das schön!
Mir sind sofort die Augen zugefallen.
Nach einer Stunde war ich aber wieder wach. Es gab so viel zu sehen und
zu riechen! Frauchen ist noch einmal mit mir nach draußen, aber ich
konnte einfach nicht aufs Klo. Dafür war alles viel zu neu und zu
aufregend. Das bereute ich schnell.
Irgendwann muss auch ein braver Hund sich erleichtern. Frauchen ist
sofort aufgewacht und sie war sehr böse auf mich. Aber ich habe ihr
gleich gezeigt, dass es keine Absicht war. Vor lauter Aufregung konnte
ich draußen einfach nicht!
Ich glaube, das hat sie verstanden.
Heute gab es zwei ausgiebige Spaziergänge. Einmal ganz früh mit
Herrchen, da war es noch fast dunkel. Wir haben den Sonnenaufgang
gesehen! Wie schön!
Hier gibt es sogar einen Fluss in dem ich baden war. Eiskaltes Wasser,
aber das war mir egal – Ich bin ein abenteuerlustiger Hund!
Gerade waren wir zu dritt unterwegs. Jetzt liege ich auf meinem neuem
Kissen und werde von Frauchen verwöhnt. Was ein Hundeleben!
Und natürlich habe ich noch eine kleine Bitte: Es gibt so viele Hunde
wie mich, die sich eine liebende Familie wünschen. Auch, wenn ihr
selbst keinen Hund aufnehmen könnt, könnt ihr helfen. Wie? Wenn ihr in
den Urlaub fliegt, dann informiert euch doch über eine Flugpatenschaft.
Das bedeutet, dass ihr einen Hund mit dem Flugzeug nach Deutschland
nehmt, um ihn dort seiner Familie zu übergeben. Kostet euch weder Geld
noch viel Zeit und macht ein kleines Tier ganz glücklich!
Man liest sich bestimmt bald wieder.
Glückliches Wuff,
euer Nicht-Mehr-Streuner
Django